Das Hermann-Hesse-Museum in Gaienhofen am Bodensee auf der Höri erfuhr im Herbst 2013 eine Neugestaltung, die sich auf das erste Haus des Schriftstellers und seine 8 Jahre am Bodensee konzentrierte. Ein 5-köpfiges Team mit Architekten und Designern der HTWG Konstanz gewann mit ihrem Konzept zur Umgestaltung des Museums und setzte es erfolgreich um.

In Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Thomas Schmidt vom Deutschen Literaturarchiv Marbach und der Museumsleiterin Dr. Ute Hübner, die die kuratorische Arbeit übernahmen, gab das Team dem Inneren und Äußeren von Hesses erstem Haus eine neue Form

Die neue Ausstellung erzählt von Hesses Leben, beginnend mit seiner Ankunft am Bodensee mit seiner ersten Frau Maria »Mia« Bernoulli. Die acht Jahre am Bodensee bedeuteten für Hesse Heimat und sollten „die Zeit meines Lebens, in der ich nicht mehr zufällige und oft wechselnde Zimmer, sondern Häuser bewohnte“ für den jungen Schriftsteller sein.

Diese Episode Hesses Leben galt es in ein Konzept zu gießen und in den neun Räumen des Fachwerkhäuschens zu erzählen

Eine zentrale Gestaltungsidee war der Einsatz von Filz, einem Material mit natürlicher Anmutung und auffälliger Wirkung. Die farbige Präsenz des Filzes in Royalblau akzentuiert die Ausstellungsräume und dient als Träger für Texte und Informationen über Hesse.

Die Ausstellung führt die Besucher durch verschiedene Lebensabschnitte des Schriftstellers: vom unsteten Leben an verschiedenen Orten bis zu seiner Zeit in Gaienhofen. Atmosphärische Inszenierungen, Projekte und persönliche Gegenstände bieten einen persönlichen Einblick in Hesses Leben.

Das Interieur des Museums spiegelt die Bürgerlichkeit und den Schaffensort des Schriftstellers wider. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem ehemaligen Arbeitszimmer, das mit einer Blackbox und persönlichen Gegenständen Hesses zum Entdecken einlädt.

Die Ausstellung endet mit Hesses Reise nach Indien, die den Abschluss seiner Zeit am Bodensee markiert. Ein besonderes Highlight ist der Überseekoffer des Schriftstellers, der viele Souvenirs und Erinnerungen birgt. Die Besucher haben die Möglichkeit, „Hesse-Zettel“ mit Gedichten und Zitaten als Erinnerung mitzunehmen.

Das neue Hermann-Hesse-Museum bietet durch seine dichte und vielschichtige Gestaltung einen tiefen Einblick in Hesses Leben am Bodensee und schafft eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Mit einer Mischung aus Bildern, Geschichten und Interaktionen lädt das Museum die Besucher zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Leben des Schriftstellers ein.